Der erste Schritt auf einer gemeinsamen Reise: Auf dem Weg zu einer harmonischeren Beziehung

Bevor ich meine Ausbildung zum Hundetrainer bei der ATN-Akademie begann, sah ich mich, genau wie viele Hundebesitzer, mit einer Reihe von Herausforderungen im Umgang mit meinen Hunden konfrontiert. Die Suche nach hilfreichen Informationen fühlte sich anfangs wie ein mühsames Durchwaten durch ein Dickicht von Ratschlägen und Meinungen an, von denen viele sich als Sackgassen erwiesen. Doch mit der Zeit und der richtigen Ausbildung begann sich der Nebel zu lichten, und ich fand Lösungen, die nicht nur die Beziehung zu meinen Hunden verbesserten, sondern auch die störenden Verhaltensprobleme lösten.

Diese persönlichen Erfahrungen haben mich inspiriert, eine Artikelreihe zu verfassen, um dir die essenziellen Grundlagen näherzubringen, die auch mir einst den Weg gewiesen haben und dir dabei helfen sollen, erst gar keine Probleme entstehen zu lassen. Mit diesem ersten Artikel möchte ich dir eine Übersicht über die Schlüsselbereiche bieten, die wir in den kommenden Veröffentlichungen detailliert erkunden werden. Tauche ein in die Welt der Hundeerziehung, entdecke die Bedürfnisse deines vierbeinigen Freundes und finde heraus, wie du deine Beziehung zu deinem Hund auf ein ganz neues Level heben kannst.

Unsere Reise beginnt hier, mit dem ersten Schritt in ein tieferes Verständnis und einer besseren Kommunikation zwischen dir und deinem Hund. In den folgenden Artikeln werden wir gemeinsam in die verschiedenen Aspekte der Hundeerziehung eintauchen, von der Bedeutung einer klaren Kommunikation bis hin zu effektiven Trainingsmethoden, die auf Vertrauen und Verständnis basieren.


Kapitel 1: Bewegung und Beschäftigung – Das Fundament einer glücklichen Mensch-Hund-Beziehung

Die Relevanz regelmäßiger Bewegung und mentaler Anregung für unsere Hunde kann nicht genug betont werden. Doch, wie viel ist ausreichend? Und wie können wir gewährleisten, dass unsere Hunde die Form von Bewegung und Beschäftigung erhalten, die sie benötigen?

Die Frage, wie oft ein Hund an die frische Luft gebracht werden sollte, zählt zu den am häufigsten gestellten unter Hundebesitzern. Ich persönlich sorge dafür, dass meine Zwei alle 2 bis 4 Stunden nach draußen kommen, um ihnen die Gelegenheit zu geben, sich zu lösen. Das Bedürfnis, den Harndrang zu unterdrücken, ist sowohl für uns als auch für unsere Hunde unangenehm. Daher plane ich mindestens fünf Ausflüge am Tag mit meinen Hunden ein und nutze diese Momente, um sie sowohl körperlich als auch geistig zu fordern. Es ist wesentlich zu verstehen, dass der Bedarf individuell ist, ähnlich wie bei uns Menschen. Die Häufigkeit, mit der ein Hund sich lösen muss, kann daher je nach Flüssigkeitsaufnahme, Tageszeit und Alter variieren.

Mit einer wohlüberlegten Routine und einem offenen Ohr für die Bedürfnisse unserer vierbeinigen Freunde können wir einen passenden Rhythmus etablieren, der sowohl die körperlichen als auch die mentalen Bedürfnisse unserer Hunde erfüllt. So legen wir den Grundstein für eine bereichernde und glückliche Mensch-Hund-Beziehung, die sich durch Verständnis und gegenseitige Rücksichtnahme auszeichnet.

Laufen und Rennen: Der Schlüssel zum Glück

Bewegung für Hunde bedeutet weit mehr als nur ein Ventil für überschüssige Energie – es ist eine Tür zu einer Welt voller Entdeckungen, die wir, ihre Menschen, für sie öffnen können, da sie nur mit unserer Hilfe die Möglichkeit haben, die Umwelt zu erkunden. Ohne Ausnahme verschaffe ich meinen Hunden jeden Tag diese kostbare Zeit. Sie dürfen sich währenddessen nach Herzenslust bewegen und die Fülle an Gerüchen um sie herum erforschen. Denn wenn sie ihre Energie nicht durch Bewegung und Entdeckungen ablassen können, suchen sie sich andere Wege, und leider resultiert das oft in unerwünschtem Verhalten, wie dem Zerstören von Gegenständen oder anderem unerwünschten Verhalten. Hunde sind von Natur aus aktiv und neugierig, und für sie ist Bewegung ebenso lebensnotwendig wie Futter und Wasser.

Im Idealfall sollten Hunde die Freiheit haben, täglich zu laufen und zu rennen. Doch diese Freiheit erfordert eine zuverlässige Reaktion auf den Rückruf. Bis meine Hunde diesen Punkt erreichten, gehörten Joggingrunden an der Leine zu unserem gemeinsamen Ritual. Zwischendurch legten wir Sprints ein, um wirklich alles aus uns herauszuholen. Dies diente nicht nur der Auslastung der Beiden, sondern auch meiner eigenen Fitness. Auch heute, wo sie freilaufen können, genießen wir regelmäßige Jogging- und Rennrunden zusammen. Es scheint, als wäre das gemeinsame Erkunden und die körperliche Aktivität ein Riesenspaß für die beiden. So werden nicht nur ihre Bedürfnisse erfüllt, sondern wir bauen auch eine stärkere Bindung zueinander auf, die durch gemeinsame Erlebnisse und das Teilen von Freude und Abenteuer genährt wird.

Alternative Bewegungsmöglichkeiten:

Falls das Joggen aufgrund gesundheitlicher Einschränkungen nicht machbar ist und Freilauf wegen mangelnder Zuverlässigkeit beim Rückruf noch nicht möglich ist, könnte die Erkundung eingezäunter Grasflächen, wie sie Hundewiesen bieten, eine Alternative sein. Doch ein Wort der Vorsicht: Auf vielen Hundewiesen geht es oft wild zu, was leichtfertig mit einem „die spielen nur“ abgetan wird. Daher kann ich solche Orte nicht uneingeschränkt empfehlen. Meine Erlebnisse mit Kunden auf Hundewiesen, deren Hunde regelrecht attackiert wurden, schrecken mich persönlich ab. Doch wenn dem Hund die Möglichkeit zum Rennen fehlt, muss eine alternative Lösung gefunden werden.

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Beschäftigungen: Kurz und knackig

Neben der körperlichen Aktivität ist die mentale Stimulation für unsere Vierbeiner von entscheidender Bedeutung. Ich gestalte meine Trainings- und Beschäftigungseinheiten üblicherweise kurz, etwa zwischen 5 und 15 Minuten, aber dafür intensiv und abwechslungsreich. Wir betreiben Suchspiele, bei denen der Geruchssinn im Fokus steht, aber auch Spiele, die Gehör oder Sehsinn beanspruchen. Auch das Erlernen neuer Tricks ist ein fester Bestandteil unserer Routine. Dies fördert nicht nur die Intelligenz des Hundes, sondern auch die Kooperationsbereitschaft, solange der Spaß im Vordergrund steht.

Ein gewöhnlicher Tag in unserem Leben sieht folgendermaßen aus:

  1. Aktiver Spaziergang mit Freilauf am Morgen, etwa 60-120 Minuten.
  2. Spielen im Garten, 5-15 Minuten.
  3. Tricktraining im Garten, 5-15 Minuten.
  4. Gemütlicher Spaziergang, 30-60 Minuten.
  5. Suchspiel oder mentale Herausforderung, 5-15 Minuten.

In zukünftigen Beiträgen werde ich detaillierter auf die Gestaltung der Spaziergänge und Beschäftigungen eingehen. Ich freue mich, wenn ihr in den Kommentaren erzählt, wie euer Tag mit euren Hunden aussieht!

Kapitel 2: Futter – Die Grundlage für Gesundheit und Wohlbefinden

Nährstoffbalance: Das Herzstück einer ausgewogenen Ernährung

Die Ernährung ist ein entscheidender Faktor für die Gesundheit und das Wohlergehen eines Hundes. Gleichgültig, ob du dich für Trockenfutter, Nassfutter oder Barf (Biologisch Artgerechtes Rohes Futter) entscheidest, zentral ist, dass alle erforderlichen Nährstoffe wie Proteine, Fette, Kohlenhydrate, Ballaststoffe, Vitamine und Mineralien in ausreichender Menge vorhanden sind. Ich habe eine Mischung aus allen gewählt. Eine genaue Aufteilung ist hier schwer zu generalisieren und würde den Rahmen dieses Artikels sprengen, da Faktoren wie Größe, Felllänge, Bewegung, Umgebung und vieles mehr die genauen Mengen der verschiedenen Nährstoffe beeinflussen. Ich werde jedoch einen ausführlichen Artikel darüber verfassen, um keine Fragen offenzulassen und euch zu Ernährungsexperten machen. Eine ausgewogene Ernährung ist nicht nur für das physische, sondern auch für das emotionale Wohl des Hundes essenziell. Ein Mangel an bestimmten Nährstoffen kann eine Vielzahl von Gesundheitsproblemen nach sich ziehen, von Haut- und Fellproblemen bis hin zu ernsthaften Erkrankungen wie Diabetes oder Herzproblemen.

Unverträglichkeiten: Ein oft übersehenes Problem

Es ist nicht selten, dass Hunde bestimmte Lebensmittel oder Futterzusätze schlecht vertragen. Die Symptome können vielfältig sein: von Verdauungsbeschwerden wie Durchfall oder Erbrechen bis hin zu Hautirritationen und Juckreiz. Wenn du bemerkst, dass dein Hund nach der Fütterung ungewöhnliche Symptome zeigt, ist es ratsam, einen Tierarzt zu konsultieren. Eine Ausschlussdiät kann helfen, die Ursache der Unverträglichkeit zu identifizieren. So habe ich das auch bei uns gemacht, es dauerte ziemlich lange, bis ich herausgefunden habe, was die beiden vertragen und was nicht. Besonders knifflig war es mit Kauartikeln, wie z.B. Knochen und Tierhaut. Tastet euch in kleinen Mengen heran, um herauszufinden, was eure vierbeinigen Begleiter vertragen.

Magendrehung: Ein lebensbedrohliches Risiko

Die Magendrehung ist ein Thema, das nicht auf die leichte Schulter genommen werden sollte, da sie lebensgefährlich sein kann. Die Mägen unserer Hunde sind durch lockere Bänder mit der Bauchdecke verbunden, die sich verdrehen können, insbesondere wenn sie älter werden und das Bindegewebe nachlässt. Ein kritischer Punkt ist die Fütterung: Zu viel Futter auf einmal, speziell bei Trockenfutter, kann riskant sein, da das Futter im Magen aufquillt und erst dort sein volles Volumen entfaltet. Daher ist es ratsam, das Futter auf mehrere Portionen am Tag zu verteilen. Ein weiterer Risikofaktor ist das hastige Fressen, welches nicht nur die Gefahr einer Magendrehung erhöht, sondern auch zu häufigem Erbrechen nach der Mahlzeit führen kann. Hier können Antischlingnäpfe Abhilfe schaffen, die das hastige Fressen reduzieren und für eine langsamere Nahrungsaufnahme sorgen. Ich persönlich füttere zum Beispiel das Nassfutter aus der Hand, um die Fütterung zu verlangsamen, und seitdem kam es zu keinem Übergeben mehr.

Kapitel 3: Ruhe und Entspannung – Ein unterschätzter Aspekt im Hundeleben

Ruhe und Entspannung: Ein Schlüssel zur Ausgeglichenheit

Die Bedeutung von Ruhe und Entspannung für Hunde ist vergleichbar mit ihrer Wichtigkeit für uns Menschen. Ein ausgeruhter Hund zeigt sich aufmerksamer, weniger reizbar und insgesamt ausgeglichener. Daher ist es essenziell, dem Hund auch im Tagesverlauf genügend Ruhephasen zu ermöglichen. Schalf unterstützt den Stressabbau und hilft dem Hund, die Erlebnisse des Tages zu verarbeiten. Eine ausgewogene Balance zwischen Aktivität und Ruhe ist der Schlüssel zu einem harmonischen Hundeleben. Unsere Routine gliedert sich wie folgt: Bewegung/Beschäftigung, anschließend Fütterung und danach eine Ruhephase bis zur nächsten Aktivität.

Der Rückzugsort: Ein sicherer Hafen

Ein positiv etablierter Rückzugsort, an dem der Hund ungestört sein kann, ist hierbei sehr hilfreich. Dieser Ort sollte so eingerichtet sein, dass der Hund sich sicher und geborgen fühlt. Viele Hunde schätzen den Schutz, den kleine „Hundehäuser“ bieten, besonders wenn diese mit Decken oder Kissen gemütlich ausgestattet sind. An diesem Ort sollte der Hund von niemandem gestört werden, denn so verfügen unsere Begleiter über eine Zuflucht, wenn es ihnen zu viel wird, beispielsweise bei Besuch oder wenn ihr ohne euren Hund unterwegs seid.

Entspannungstechniken: Besonders für gestresste Hunde

Es gibt diverse Techniken und Übungen, die zur Entspannung des Hundes beitragen können. Hierzu zählen ein gut aufgebautes Entspannungssignal, Kompressionsshirts, speziell für Hunde konzipierte Entspannungsmusik, Aromatherapie mit hundeverträglichen ätherischen Ölen oder auch bestimmte Massagetechniken. All diese Methoden können helfen, die innere Ruhe des Hundes zu fördern und ein entspanntes Miteinander zu unterstützen. Durch die regelmäßige Anwendung dieser Entspannungstechniken können auch gestresste Hunde lernen, besser mit den Anforderungen des Alltags umzugehen und eine innere Balance zu finden.

Kapitel 4: Die Körpersprache des Hundes verstehen – Ein Schlüssel zur erfolgreichen Kommunikation

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Grundlagen der Körpersprache:

Die Kunst, die Körpersprache deines Hundes zu deuten, bildet das Fundament einer erfolgreichen Beziehung. Dies ist ein Bereich, auf den wir ein besonderes Augenmerk legen werden. Denn Hunde kommunizieren ständig mit uns und ihren Artgenossen durch ihre Körperhaltung, Spannung, Ohrenstellung, Schwanzbewegungen und zahlreiche andere Signale. Indem du diese Zeichen richtig interpretierst, kannst du deinem Hund besser verstehen und unterstützen, was eine erfüllende Bindung fördert, die weit über das hinausgeht, was du dir vorgestellt hast.

Worauf es zu achten gilt:

Zunächst ist es wichtig, den „Normalzustand“ deines Hundes zu kennen. Beobachte deinen Hund in entspannten Momenten und präge dir seine typische Körperhaltung ein. Jede Abweichung von diesem Zustand kann ein Signal für eine Veränderung in seinem Befinden sein. Achte insbesondere auf die Körperspannung, die Ausrichtung des Körpers und der Ohren, die Bewegung der Rute und ob das Fell gestellt ist. Auch Verhaltensweisen wie Gähnen, Wegdrehen und Maullecken sind wichtige Signale, die dein Hund aussendet. Durch das Verständnis und die Beachtung dieser Signale kannst du die Bedürfnisse und das Wohlbefinden deines Hundes besser einschätzen, was die Kommunikation zwischen euch beiden erheblich verbessert und den Grundstein für eine vertrauensvolle Beziehung legt.

Mit der Zeit wirst du immer versierter in der Deutung der Körpersprache deines Hundes, was die Qualität eurer Interaktionen verbessert und eure Beziehung vertieft. Jeder kleine Fortschritt in dieser Hinsicht ist ein Schritt näher an eine harmonische und verständnisvolle Mensch-Hund-Beziehung.

Kapitel 5: Körperkontakt – Eine Frage des richtigen Timings

Körperkontakt ist ein wundervolles Mittel, um die Bindung zu deinem Hund zu vertiefen. Doch es ist essenziell zu erkennen, wann dein Hund bereit für Körperkontakt ist und wann nicht.

Signale richtig deuten:

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Für viele Hunde ist Körperkontakt angenehm, aber nicht jeder Hund möchte zu jedem Zeitpunkt berührt werden. Wenn dein Hund seinen Kopf wegdreht, ausweicht oder Distanz sucht, sind das klare Signale, die du respektieren solltest. Sie zeigen an, dass er gerade keinen Körperkontakt möchte. Es ist wichtig, auch unerfahrene Menschen, die deinen Hund anfassen möchten, auf diese Signale aufmerksam zu machen, denn nicht jeder Hund möchte unbedingt von Fremden berührt werden.

Der schlafende Hund: Vorsicht ist geboten:

Es mag verführerisch sein, einen schlafenden Hund zu streicheln, doch ist hierbei Vorsicht geboten. Eine unerwartete Berührung kann den Hund erschrecken und in seltenen Fällen zu einer reflexiven Aggression führen. Das Problem hierbei ist, dass diese Aggression hemmungslos erfolgt, da in einer realen Bedrohung eine zurückhaltende Verteidigung zu schweren Verletzungen führen könnte. Daher kann es zu heftigen Bissen kommen, wobei der Hund, sobald er die Situation erfasst, wieder wie gewohnt freundlich ist, da seine Reaktion lediglich ein Reflex auf den Schreckmoment war. In solchen Situationen ist es besser, den Hund erst stimmlich aufzuwecken und ihn anschließend zu berühren, im Idealfall solltest du den Hund jedoch einfach schlafen lassen. Wenn dein Hund neben dir eingeschlafen ist und du ihn bereits gestreichelt hast, ist das eine andere Situation, und du kannst deinen Hund weiter berühren. Es geht hier wirklich nur um die Momente, in denen er tief und allein schläft.

Durch das Verständnis und Respektieren der Signale deines Hundes, sowie durch das Erkennen der richtigen Momente für Körperkontakt, schaffst du eine respektvolle und vertrauensvolle Atmosphäre, die eure Bindung vertieft und das Zusammenleben harmonischer gestaltet.

Kapitel 6: Körperpflege – Mehr als nur ein sauberes Fell

Die Fellpflege ist entscheidend, nicht nur für das äußere Erscheinungsbild des Hundes, sondern auch für seine Gesundheit. Regelmäßiges Bürsten befreit das Fell von losen Haaren, Schmutz und möglichen Parasiten, und fördert zudem eine gute Durchblutung der Haut. Bei Hunden mit kurzem Fell, wie meinen beiden, ist eine wöchentliche Fellpflege meist ausreichend. Bei langhaarigen Hunden kann der Pflegeaufwand natürlich höher sein, und eine häufigere Pflege könnte notwendig sein.

Augen, Ohren, Maul und Pfoten: Oft vernachlässigte Bereiche:

Neben dem Fell sollten auch andere Bereiche des Hundekörpers regelmäßig kontrolliert und gepflegt werden. Dazu gehören die Augen, Ohren, das Maul und die Pfoten. Eine regelmäßige Kontrolle dieser Bereiche kann frühzeitig auf mögliche Probleme hinweisen, wie zum Beispiel Entzündungen oder Parasitenbefall, und hilft, die allgemeine Gesundheit deines Hundes zu erhalten.

Die Bedeutung der Körperpflege für die Bindung:

Die Körperpflege bietet auch eine hervorragende Gelegenheit, die Bindung zum Hund zu stärken. Viele Hunde genießen die Aufmerksamkeit und die Berührung durch den Menschen während der Pflege. Es ist jedoch wichtig, den Hund langsam an die verschiedenen Aspekte der Körperpflege zu gewöhnen, besonders wenn er noch jung ist oder schlechte Erfahrungen gemacht hat. Ein ruhiges, behutsames Herangehen und positive Verstärkung können helfen, eine angenehme Erfahrung für beide zu schaffen und eine tiefe Bindung zu fördern. Die Zeit, die du in die Körperpflege deines Hundes investierst, ist nicht nur eine Investition in seine Gesundheit, sondern auch in eure Beziehung, die von Vertrauen und Verständnis geprägt sein wird.

Kapitel 7: Trainingsmethoden – Ein kritischer Blick

Ein Teufelskreis: Die dunkle Seite dominanzbasierten Trainings

Leider sind viele Trainingsmethoden, die auf Dominanz und Strafen basieren, nach wie vor weit verbreitet. Diese Methoden belasten nicht nur die Beziehung zu unseren Hunden, sondern führen auch zu Verhaltensproblemen. Ein ständig bestrafter Hund wird unsicher, ängstlich oder gar übermäßig aggressiv – ein Cocktail, der weitere Probleme nach sich zieht. Unsere vierbeinigen Begleiter sind Lernwunder, doch es gilt zu verstehen, dass sie kontextbedingt lernen, das bedeutet, sie verknüpfen ihre Emotionen mit ihrer Umgebung, sowohl positive als auch negative. Wenn der Hund also für das Anbellen anderer Hunde bestraft wird, verbindet er rasch die negativen Emotionen mit diesen, und das unerwünschte Verhalten verschlimmert sich. Manche mögen argumentieren, dass oberflächliche Verbesserungen erzielt werden können, aber nur, wenn der Hund so stark bestraft wird, dass er aus purer Angst nicht mehr bellt. Doch das ist ein Sieg mit großen Opfern – denn die negativen Emotionen bleiben, und die langfristige psychische Gesundheit des Hundes wird erheblich beeinträchtigt.

Die bittere Lektion:

Meine eigene Reise auf dem Pfad des Hundetrainings war gespickt mit schmerzhaften Lektionen. Mein erster Trainer empfahl mir, das Leinenziehen meiner Hündin durch Leinenruck und Ermahnungen zu „korrigieren“, da sie aber sehr sensibel ist, war das ein fataler Fehltritt, für den ich sehr teuer bezahlen musste. Da wir auf dem Weg zur Hundeschule natürlich vielen Hunden begegnet sind, verknüpfte sie die Bestrafung mit den anderen Hunden. So wurden unsere Spaziergänge zu einem Albtraum, da sie nun nicht nur an der Leine zog, sondern auch begann, andere Hunde heftig anzubellen. Doch der tiefste Stich ins Herz kam, als sie begann, sich von mir zu distanzieren und sie keinerlei Vertrauen mehr zu mir hatte – ein klarer Schrei nach Hilfe, der meine Augen für die dunkle Seite dominanzbasierten Trainings öffnete. Das war der Wendepunkt, an dem ich beschloss, nach einer sanfteren, effektiveren Methode zu suchen.

Positive Verstärkung: Der goldene Schlüssel

Die Philosophie der positiven Verstärkung ist einfach und doch revolutionär. Sie lenkt den Fokus auf das von uns gewünschte Verhalten und verstärkt es. So lernt dein Hund, was du von ihm erwartest, und du erhältst den Hund, den du dir immer gewünscht hast. Außerdem verstärkt es eure Bindung und die Kooperationsbereitschaft unserer Hunde, da sie gelernt haben, dass Zusammenarbeit mit uns sich immer auszahlt. Und das geht weit über das Geben von Leckerlis hinaus – es geht darum, die Bedürfnisse deines besten Freundes zu erkennen und als Belohnung zu nutzen. Lob, Streicheln, Schnüffeln, Kontakt zu anderen Hunden und vieles mehr – die Palette der Belohnungen ist vielfältig und eröffnet eine Welt der Möglichkeiten.

Die Tragik strafbasierter Methoden:

Die traurige Wahrheit strafbasierter Methoden ist, dass sie eine Mauer zwischen dir und deinem Hund errichten. Der Hund lernt nur, was er vermeiden sollte, aber nicht, was erwartet wird, und in den meisten Fällen verschlechtert sich sein Verhalten. Die Kommunikation wird gestört, und die Kooperation schwindet. Dein Hund macht, was du von ihm willst, aus Furcht, nicht aus Verständnis oder dem Wunsch, mit dir zusammenzuarbeiten. Es ist eine verlorene Chance auf eine tiefere Bindung mit einem unglaublich treuen Begleiter.

Fazit und Ausblick: Welchen Weg wirst du mit deinem Hund einschlagen?

In diesem Artikel haben wir die Kernpunkte berührt, die eine harmonische und erfüllende Beziehung zwischen dir und deinem Hund schaffen können. Von der Bedeutung der Bewegung, über die richtige Ernährung, bis hin zur Wichtigkeit der Ruhe, der Körpersprache und des korrekten Trainings haben wir einen umfassenden Überblick über die facettenreichen Aspekte der Hundeerziehung erhalten. Doch das ist nur der Anfang unserer Reise. In den folgenden Artikeln werden wir tiefer in jedes dieser Themen eintauchen, um dir die Tools an die Hand zu geben, mit dem du das Leben deines Hundes und dein eigenes bereichern kannst. Doch bevor wir diesen Pfad weiter beschreiten, frage ich dich: Welche der heute besprochenen Punkte war für dich eine neue Erkenntnis, und gibt es bestimmte Themen, die du in unseren kommenden Artikeln vertieft sehen möchtest? Deine Gedanken und Fragen sind der Kompass, der die Richtung unserer kommenden Entdeckungsreise im Reich der Hundeerziehung weisen wird. Teile deine Gedanken und lass uns gemeinsam die Welt unserer treuen Begleiter besser verstehen.

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